Warten Sie mal!

Warten Sie Mal! Ein Blogbeitrag von Hajnalka Triemer

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, als würde die Zeit rennen?

Als hätten Sie für nichts und niemanden Zeit und Energie?

 

Aber ist es wirklich die Zeit, die rennt?
Oder sind es vielleicht doch Sie?
Und wenn Sie rennen, wohin oder wozu genau?

 

Unser Leben ist oft eine einzige Rennstrecke:

Aufgaben, Termin, Verpflichtung, Verabredungen…

Die meisten von uns gehen jeden Tag mit dem Gefühl schlafen, dass sie nicht alles geschafft haben, was sie wollten.

Wenn ich dann jemanden diesbezüglich anspreche, sind die Menschen überrascht: es ist doch normal und natürlich.


"Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben.“
(Indianische Weisheit)


Was es bedeutet, zu leben

Wenn ich jemandem empfehle, kurz eine Pause einzulegen, bekommen ich die Antwort: ich habe keine Zeit.

Aber ist es wirklich so?

Vor kurzem habe ich in meiner Ausbildung als Mental- und Achtsamkeitstrainerin die 72-Stunden-Regel kennengelernt:

 

Eine Woche hat 168 Stunden.

Wenn wir pro Nacht 8 Stunden schlafen, sind es noch 56 Stunden,  und wenn wir 40 Stunden pro Woche arbeiten, bleibt trotzdem noch 72 Stunden pro Woche übrig, die wir selbst einteilen.

Wenn Sie Kinder haben und tatsächlich INTENSIV 3 Stunden pro Tag mit ihnen verbringen sowie 2 Stunden für die Fahrten in die Arbeit pro Tag aufbringen, haben Sie immer noch 41 Stunden.

Die Frage ist als nicht, ob wir Zeit haben, sondern womit wir unsere Zeit verbringen.

 

Wenn ich Ihnen also jetzt empfehle, nehmen Sie sich doch mal 5 Minuten für sich, setzen Sie sich hin und trinken Sie in Ruhe einen Kaffee oder Tee und verbleiben sie im Moment, welche Ausreden haben Sie?

Wovon würden Sie diese 5 Minuten genau abhalten?

Was ist wichtiger, als 5 Minuten für sich zu nehmen?

Und wenn Sie sagen, es bringt nichts: haben Sie das wirklich schon einmal versucht, oder sagen Sie es einfach so?

 

Auch wenn es hart klingt: genau das machen wir.

Wir nehmen uns nie Zeit, um im Hier und Jetzt zu sein.

Und indem wir rennen, um nichts zu verpassen, verpassen wir alles:

Unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Wir verpassen uns und alle anderen.

All das existiert nur jetzt.

 

Was kann ich Tun?

Wenn Sie jetzt sagen: "Ich möchte aber endlich im Jetzt leben, aber ich weiß nicht wie!", dann habe ich ein paar Tipps für Sie parat:

 

1. Bleiben Sie unwillkürlich stehen und schauen Sie sich um

Ich mache dies zum Beispiel gerne, wenn ich auf dem Weg zu einem Treffen oder zur Arbeit bin. Ich mache auf einmal einen Stopp und schaue um mich herum. Dies kombiniere ich mit ein paar tiefen Atemzügen, und dabei konzentriere ich mich wirklich nur darauf, was ich sehe. Danach gehe ich einfach weiter.

 

2. Hören Sie hin

Hinhören bedeutet, den anderen wirklich verstehen zu wollen. Also, wenn Ihnen nächstes Mal jemand etwas erzählt, konzentrieren sich ganz auf den anderen. Warum ist dem anderen diese Geschichte wichtig? Wie fühlte die Person sich dabei? Welche Erkenntnisse zog sie daraus?

Sie können auch fragen: "Verstehe ich richtig, dass …?" Sie werden überrascht sein, wie oft wir unser Gegenüber missverstehen. Wenn wir dann fragen, stellt sich heraus, dass die Person die Welt ganz anders sieht, als wir zuvor dachten.

 

3. Was nehme ich nicht wahr

Egal, was sie gerade machen oder wo sie sind: Stellen Sie sich die Frage: "Was nehme ich NICHT wahr?"

Gerade, wenn Sie oft das gleiche Tun oder gleiche Wege gehen oder mit denselben Menschen zu tun haben, ist es spannend, die Aufmerksamkeit darauf zu richten, was uns sonst nicht wirklich ins Auge springt.

 

4. Meditieren Sie

Ich meine nicht, dass Sie sich hinsetzen und stundenlang meditieren sollen. Sondern, dass Sie die Tätigkeit, die Sie gerade ausüben, meditativ tun. Ein Beispiel: wenn ich diese Zeilen schreibe, konzentriere ich mich darauf, wie meine Finger die Tastatur berühren, welche Körperhaltung ich einnehme. Spüren Sie ihren Körper, die Bewegungen, konzentrieren Sie sich darauf, was sie hören und sehen, vielleicht auch schmecken und riechen.

 

5. Nehmen Sie sich Zeit

Ich weiß, das klingt schon abgedroschen und wird oft auch missverstanden. Zeit für sich nehmen bedeutet nicht, etwas Bestimmtes zu tun, sondern das zu tun, was man gerade benötigt.

Dazu frage ich mich: "Was würde mir jetzt guttun?" Manchmal ist das ein Mittagsschlaf, einen Tee trinken, manchmal einen Spaziergang, Musik hören oder faul sein, ohne etwas zu tun herumzuliegen.

Am Anfang kann es sein, dass Sie keine Antwort auf diese Frage haben.

Es ist eine Übung, wie alles andere auch.

Je öfter Sie sich solche Auszeiten nehmen, desto leichter werden Sie die passenden Antworten für sich finden.


Zur Autorin

Hajnalka Triemer
Hajnalka Triemer

Hajnalka ist eine offene, neugierige und wissensbegierige Person, die den Sinn des Lebens erkundet. Auf ihrer Reise erfährt sie viel und teilt diese Erfahrungen von Herzen gern mit anderen. Sie glaubt daran, dass jeder Mensch die Chance auf ein erfülltes Leben verdient hat, und dafür setzt sie sich mit Leidenschaft ein.

 

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